Mit dem Slogan “Recht auf Stadt” kämpfen seit einigen Jahren viele Bürgerinitiativen auf der ganzen Welt für mehr Mitbestimmung bei der urbanen Entwicklung. Nun hat die Bewegung auch München erreicht. Der 24-jährige Student und gebürtige Berliner Chris Feilitz gründete vor Kurzem ein Netzwerk. Es soll alle vereinen, die sich gegen die Folgen der Gentrifizierung wehren
Was steckt hinter dem Motto “Recht auf Stadt”? Das Konzept entwickelte der marxistische Soziologe Henri Lefèbvre in den sechziger Jahren. Der Franzose kritisierte die Stadtentwicklung in Europa. Zu Beginn der Industrialisierung finanzierten reiche Fabrikbesitzer und Bankiers die Urbanisierung. Arbeiterwohnungen wurden an den Stadtrand verbannt, die Bourgeoisie kaufte Grundstücke in den besten Lagen. Im Moment gibt es wieder einen erschreckenden Trend. Die Städte haben Geldprobleme und veräußern ihre Grundstücke oder Gebäude deshalb meistbietend an Investoren. Das Kapital entscheidet also, wie sich das Stadtbild verändert. Das darf so nicht weitergehen.
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