Vom Leerstand zum Freiraum! Runder Tisch im Kegelhof lädt ein

Kommt vorbei, diskutiert mit, hilft mit! Das wird eine richtig große Sache

Pressemitteilung
München, 18. Juli 2014

Vom Leerstand zum Freiraum!
Runder Tisch im Kegelhof lädt ein

Heute Abend, am 18. Juli 2014, wurde in der leerstehenden Kegelhofmühle (Kegelhof 3) in der Münchner Au ein öffentlicher runder Tisch zum Thema „Städtischer Leerstand und Förderung bezahlbarer alternativer Wohnformen“ eingerichtet. Eingeladen sind: Wohnprojektgruppen, Stadtteil-Initiativen und interessierte Münchnerinnen und Münchner sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der Stadt und der Stadtverwaltung.

Seit dem Frühjahr bewegt ein Thema viele Gemüter. Trotz der desolaten Lage auf dem Münchner Wohnungsmarkt und der mittlerweile unbezahlbar gewordenen Mieten, lässt die Stadtverwaltung mehrere ihrer eigenen Wohnhäuser, derzeit etwa 600 leerstehende Wohneinheiten, seit Jahren und Jahrzehnten leer stehen und verkommen.

Wir denken, dass es auch anders geht – und zwar günstiger, nachhaltiger und sozialer! „Wir“, das ist die Wohnprojektgruppe ‚el caracol‘, eine Gruppe von 25 Menschen im Alter zwischen einem und 60 Jahren. Wir haben uns zusammen gefunden, um in München ein selbstverwaltetes Wohnprojekt mit dauerhaft niedrigen Mieten auf die Beine zu stellen. Wie sehr viele andere Menschen in dieser Stadt sind auch wir mit dem Problem konfrontiert, keinen bezahlbaren Wohnraum zu finden. Aus unserer Sicht ist Wohnen ein soziales Grundrecht, genauso wie eine funktionierende Gesundheitsversorgung und Bildung. Die Schaffung von Wohnraum für alle Menschen ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die nicht von Investmentfirmen oder Anlagefonds gelöst werden kann.

Die ehemalige Kegelhofmühle wäre für so ein Projekt der ideale Standort und böte zudem ausreichend Platz für soziale und kulturelle, nicht kommerzielle Freiräume. Uns ist bewusst, dass die Stadt bereits andere Planungen für diese Gebäude vorgesehen hat. Dennoch wollen wir die derzeit leerstehende Kegelhofmühle vorübergehend nutzen um dort zu zeigen, wie bereichernd für den Stadtteil und die Stadt München ein solches Wohnprojekt sein kann.

Um gleich in der Praxis zu zeigen, wie bereichernd so ein generationsübergreifendes Wohnprojekt für eine Stadt wie München sein kann, haben wir den runden Tisch bewusst in einem der leer stehenden städtischen Gebäude eingerichtet und begleiten die Gespräche mit einem kostenlosen Kulturprogramm für alle Interessierten. 

Innovative Lösungsansätze und Alternativen gegen Wohnraumspekulation dürfen nicht in den Mühlen der Stadtverwaltung zermalmt werden – dafür steht für uns symbolisch die Kegelhofmühle“, kommentiert Andrea Huber von der Wohngruppe ‚el caracol‘.

Weitere Informationen:
www.elcaracol.info & im Anhang

El Caracol Anwohnerschreiben Klein

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Bald auch bei uns: Gated Communities

Wenn Reiche immer reicher werden und Arme immer ärmer werden, hat dass auch konkrete Folgen für die Stadt. Ein Beispiel sind „Gated Communities“, abgeschlossene und von der Außenwelt isolierte Wohnviertel für wohlhabende Menschen. Lange Zeit war dies eine Erscheinung des modernen Kapitalismus, die man aus den sog. „Entwicklungsländer“ kannte. Die Arcadia-Wohnanlage in Potsdam ist die erste Gated Community in Deutschland und dein Stein gehauende Beweis, dass was schief läuft. In Leipzig wird seit 2009 die Central Park Residence gebaut und mehrere Gated Communities sind in deutschen Städten geplant.

Der Fernsehsender „Arte“ zeigte vor kurzem eine Dokumentation zu „Gated Communities“, die wir an dieser Stelle empfehlen wollen.

Die gesamte Dokumentation kann man hier anschauen.