Alte Kuvertfabrik wird luxus-saniert – Presseartikel

Die Alte Kuvertfabrik wird luxus-saniert – falls unser Alternativ-Konzept nicht umgesetzt werden kann.  Wir haben selbst vor mehr als 4 Jahren den Denkmalschutz mit den Pasingern zusammen erwirkt (Unterschriften-Aktion), damit das Gebäude nicht abgerissen wird ! – siehe 
Anbei ein Beitrag über unser Alternativ-Konzept im Bayerischen Fernsehen in der Abendschau vom Mittwoch, den 23.7.2014:
safe_image.php
Werbung

2.Brief aus der Alten Kuvertfabrik Pasing

Offener Brief vom 1.Juli 2014
Liebe Münchener Kulturfreunde,
Die Präsentation des Alternativkonzepts am Freitag den 27.Juni 2014 in der premier étage war ein kleiner Erfolg. Die Veranstaltung war von der Süddeutschen Zeitung im Voraus gut angekündigt – mit zwei halbseitigen Artikeln, von denen einer einen detaillierten Übersichtsplan der geplanten Gelände-Situation sehr genau darstellt – siehe Photos im Anhang.
Bei der Veranstaltung selbst waren neben sehr engagierten Privatpersonen auch Vertreter der Presse sowie unterschiedliche Fraktionen des Pasinger Bezirksausschusses. In dieser Woche wird ein weiterer Beitrag im bayerischen Fernsehen erscheinen.
Für die druckfertige Broschüre gab es sehr positive Feedbacks, wobei es auch eine Kritik gab, über die wir gerade nachdenken:  Wer ist der Adressat? Die SZ bezeichnete die Broschüre als Manifest.
Eines unserer Hauptargumente – die Verdrängung von Kreativräumen zugunsten von Wohnräumen betreffend – lautete während der Veranstaltung :
Die Schaffung von Wohnraum unter dem Aspekt der Mietpreisregulierung ist äußert fragwürdig, da die neu geschaffenen Wohnräume durchwegs in Bezug auf die Energiebilanz keine Nullenergiehäuser sind – also die ökologische Dimension auch was die Energiekosten betrifft, nicht berücksichtigt wird.
Das bedeutet, es handelt sich bei diesem neu geschaffenen Wohnraum nicht um preisgünstigen Wohnraum, sondern um billig hergestellte, aber teuer verkaufte Spekulationsware, die unter dem Marketing – München wäre eine lebens- und liebenswerte Kulturstadt – vermarktet wird. Der Hype geht nicht nur auf Kosten der Käufer dieser Produkte, sondern auch auf Kosten der Alteingesessenen, die die steigenden Preise mittragen müssen oder sogar verdrängt werden.
Mit diesem Argument, das die Angebots- und Nachfrage-Rhetorik entlarvt, möchten wir in die weitere Diskussion gehen. Gibt es dazu Ideen, Beispiele oder konkrete Dokumentationen, Photographien etc. ? – Wir freuen uns über euer Feedback.
Gerne nehmen wir weitere Fördermitglieder auf (kostenlos und ohne weitere Verpflichtung) – eine Anmeldung ist unter Angabe der Wohnadresse auch per email möglich an : premier.etage@web.de
Von der ersten Auflage der Broschüre von 250 Stück sind noch ca. 100 erhältlich. Die Schutzgebühr beträgt 5 Euro.
Veronica Hoffmann, Martin Siegler und Jegan Thilaganathan von KUPA e.V.
KUPA SZ Artikel
Bild Quelle: SZ Artikel

Kuvertfabrik Pasing retten – In München muss auch Platz für Alternativen sein!

Im vergangenem Oktober 2013 wurde  der Kuvertfabrik Pasing gekündigt – wegen Luxus-Sainierung, obwohl  2011 ein Denkmalschutz und eine Umplanung der Stadt durch Unterschriftenaktionen erwirkt wurde und so das Haus vor dem Abriss bewahrt werden konnte.
Die Kuvertfabrik Pasing, so sollte erwähnt werden, ist ein Mitstreiter des Recht auf Stadt Netzwerks der ersten Stunde. Die ersten Gründungsversammlungen fanden damals in ihrer kunstvollen Hallen statt.
Zähe Gespräche mit der Hausverwaltung haben dazu geführt, dass eine kleine Verlängerung bis Sommer bzw. Herbst diesen Jahres erreicht wurde. Nach einem Berliner Vorbild haben nun die MitstreiterInnen der Kuvertfabrik Pasing ein kulturelles, soziales, ökologisches Alternativ-Konzept für das Gesamtgelände erarbeitet.
Kupa bild 1
Hier ein erster Aufruf der Kuvertfabrik PasingerInnen
Liebe Münchner, liebe Interessierte, lieber Mitstreiter,
Wenn nichts Außerordentliches passiert sind unsere Tage in der Kuvertfabrik Pasing gezählt. Obwohl wir durch unser Engagement mit den Pasingern Bürgern 2010 den Denkmalschutz bewirkt haben und sogar das Münchner Stadtplanungsreferat durch Unterschriftensammlungen davon überzeugen konnten, ihren schon genehmigten Plan das Gebäude abzureißen zu ändern – das Gebäude also nun erhalten bleibt – sind wir von Kündigungen betroffen.
Da das Planungsreferat dem Eigentümer die Umwandlung von Gewerberaum in Wohnraum ermöglicht plant der Investor eine Komplettsanierung des Gebäudes.
Die bisherige kulturelle Nutzung mit Ateliers, einer Moschee sowie Tanz- und Seminarräumen muss nach diesem Plan weichen – ein Ersatz wurde nicht angeboten.
Im Zuge dieser Verdrängungsmaßnahmen haben wir ein Alternativkonzept für das Gesamtgelände von fast 10 000 qm erarbeitet. Unser Alternativkonzept sieht neben dem Erhalt kultureller Nutzung eine bürgernahe Erweiterung des sozialen ökologischen Lebens in Pasing vor. Unter anderem haben wir Räume für handwerklich-künstlierische Betätigungen unter Anleitung geschulter Fachkräfte ähnlich dem Haus der Eigenarbeit sowie ein Wohnprojekt auf sozialer genossenschaftlicher Basis integriert.
Zum Zwecke größerer sozialer Akzeptanz haben wir einen Förderverein KUPA e.V. ins Leben gerufen. Für diesen suchen wir möglichst viele Fördermitglieder und bitten sie um Teilnahme. Die Mitgliedschaft im Förderverein ist kostenlos und an keine weiteren Verpflichtungen gebunden und kann formlos per email (bitte Adresse angeben) oder Zusendung des ausgedruckten Formulars an premier étage, z.Hd. Veronica Hoffmann, Landsbergerstr.444, 81241 München.
Eine Broschüre zum Alternativkonzept  ist im Druck.
Wir freuen uns über ihre Unterstützung – multiplizieren sie !
Der stetigen Verdrängung selbstorganisierter Kultur muss Einhalt geboten werden ! –
In München müssen auch Platz für Alternativen sein!

Frei-Raum-Tage – Stadtpark Olga 3-6 Juli +Update zum Artikel 2.7.+

Die Münchner Wagenplatz Community Stadtpark Olga veranstaltet, zusammen mit verschiedenen UntersützerInnen vom 3-6 Juli  Frei-Raum Tage mit Workshops, Seminaren, Ausstellungen, Party und einem Konvoi ihrer Wagen durch die Stadt.

Die Mottos: +Freiraum schaffen+Zusammen, Gemeinsam, Kollektiv+Freiraum nutzen+ sind „Recht auf Stadt“ in Reinform

Die Seite dazu findet ihr hier: frei-raum.tk  und hier die Facebook Veranstaltung Freiraumtage

olga banner2

Hier der Aufruf:

Ar­bei­te kon­su­mie­re re­pro­du­zie­re ar­bei­te kon­su­mie­re re­pro­du­zie­re ar­bei­te…

Na ok, ganz so ist es auch wie­der nicht – aber worum geht’s denn im Leben? – Wir fin­den es geht darum die Spiel­räu­me aus­zu­wei­ten, in denen wir un­se­re Träu­me leben kön­nen und zwar ohne erst Mil­lio­nä­re zu wer­den und mög­lichst nicht auf Kos­ten an­de­rer.
Und weil wir uns halt doch noch ei­ni­ge Zeit vor der Re­vo­lu­ti­on be­fin­den, hal­ten wir es für schlau, schon­mal FREI­RÄU­ME zu schaf­fen, in denen wir damit an­fan­gen kön­nen.

Was geht da? Ein ge­mein­schaft­lich or­ga­ni­sier­ter Raum, in dem die Be­dürf­nis­se und Gren­zen von allen wich­tig sind. Damit je­de_r dabei sein kann, bie­ten wir Ver­an­stal­tun­gen, Essen und Trin­ken auf Spen­den­ba­sis an, also quasi: un­kom­mer­zi­ell. Frei­raum heißt je­doch nicht, dass mensch frei ist ras­sis­ti­schen oder se­xis­ti­schen Scheiß zu er­zäh­len.

Schaut doch rum und seid dabei!
Wir wer­den mit den Frei­raum-​Ta­gen neue und be­ste­hen­de Pro­jek­te in Mün­chen und Um­ge­bung vor­stel­len und wol­len euch er­mu­ti­gen, euch in be­ste­hen­den Pro­jek­ten aus­zu­to­ben oder sel­ber etwas Neues auf die Beine zu stel­len. Euch er­war­ten di­ver­se Work­shops, Kon­zer­te und ein Kon­voi durch Mün­chens Stra­ßen. Nicht zu kurz kom­men wird auch die Frage der Be­dro­hung von Frei­räu­men durch die ka­pi­tal­freund­li­che Stadt­po­li­tik.

Hier das Programm der Frei-Raum-Tage

 

Yellow Sub München

Wieder einmal wird ein Großprojekt, ohne nennenswerte Bürgerbeteiligung, mitten in München geplant – wiedereinmal geht etwas wertvolles verloren. So oder so ähnlich kann man die Situation an der Leopoldstraße 152 – 194 beschreiben. Wir sind auf ein Beispiel aufmerksam gemacht worden das für viele das Schwabing der 70’er Jahre widerspiegelt und bald verloren scheint, denn mitten in Schwabing plant die Jost Hurler Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft GmbH & Co. KG ein Großprojekt namens „Schwabinger Tor“. Das Bauvorhaben umfasst nicht nur „klassische Familienwohnungen“ und „luxuriöse Eigentumswohnungen“, sondern auch Büros, Konferenzräume und ein 5*-Hotel.

Im Zuge des Großprojekts soll nun auch das Yellow Sub, eine alte ungenutzte Disco und Teil des legänderen Schwabylons diesen Projekt weichen. Wir dokumentieren an dieser Stelle einen Aufruf der Presseagentur Intervox, sowie anderer Kulturschaffender die das Yellow Sub nicht einfach abgerissen sehen wollen. Vielmehr rufen sie dazu auf selbst Ideen zu entwickeln um das architektonische Denkmal zu erhalten und zu kulturell zu nutzen: Weiterlesen

KünstlerInnen in der Gentrifizierung

Kerem aus der Initiative „Unser Viertel“ aus Giesing hat sich Gedanken zu der Rolle von KünstlerInnen im Prozess der Gentrifizierung gemacht.

Da ich in letzter Zeit auf der Straße, auf unserem Blog oder bei Facebook mit vielen Menschen über die Rolle von KünstlerInnen im Prozeß der Viertelaufwertung und MieterInnenvertreibung diskutiert habe, wollen ich ein Statement von mir als als Mitschreiber der Stadtteilzeitung „Unser Viertel“ veröffentlichen, um meine Position klarzustellen.

Künstler

Was in Hamburg und Berlin schon lange praktiziert wird, wird auch in München immer mehr zur Normalität: Leerstehende, meist etwas heruntergekommene Gebäude werden vom den jeweiligen Investoren, oftmals mit Unterstützung der Stadt, insbesondere des Kulturreferats, an junge und alte Menschen vermietet, damit diese, meist nur für kurze Zeit, das Gebäude künstlerisch Nutzen können. Die KünstlerInnen nehmen diese Angebote natürlich gerne wahr, gibt es in unserer Stadt leider immer weniger und immer teureren Raum, der mal nicht nach dem Prinzip der Profitmaximierung genutzt wird, sondern in dem sich Menschen künstlerisch nach ihren Vorstellungen frei entfalten können. Weiterlesen