Verdrängung hat viele Gesichter – Filmvorführung

Donnerstag 9 April 17 Uhr, Werkstattkino Fraunhoferstr 9 80469 München

+++Anschließend Diskussion mit den Filmemachern+++
Zum Film:
„Berlin. Ein kleiner Kiez zwischen Ost und West. Verwilderte Brachen am ehemaligen Mauerstreifen. Motorsägen und Baukräne. Neubauten, Eigentumswohnungen und steigende Mieten. Versteckte Armut, AltmieterInnen, zugezogene Mittelschicht, Architekten, Baugruppen. Auf engstem Raum wird ein Kampf ausgetragen. Von Gesicht zu Gesicht. Direkt. Ohne Blatt vor dem Mund. Ängste artikulieren sich. Auf allen Seiten. Wut verschafft sich Ausdruck. Ein Kampf um Millimeter. Um den Kiez. Um Würde. Und um das eigene Leben.“

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Mehr Infos: https://berlingentrification.wordpress.com/

 

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Mit Recht!…

… auf Stadt zu den Blockupy-Protesten am 18.3.

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Stadt des Kapitals – Eigentumswohnungen im „Quartis les Halles“, Düsseldorf

 

Das „Recht auf Stadt“, eine Losung die sich vor einigen Jahren eher im Soziologieseminar als auf der Straße fand, ist mittlerweile zum Top-Thema sozialer Kämpfe in deutschen Städten geworden – insbesondere steigende Mieten führten allerorten zu Protest und Unmut. Musste man früher  mühsam die Sache mit dem „Gentrifidingsbums“ erklären, ist die Vertreibung aus der Nachbarschaft angesichts durch die Decke schießender Mieten heute Alltagserfahrung. Dennoch erreichen städtische Kämpfe selten eine Bewegungsdynamik, oft geht es um einzelne VermieterInnen, Wohnungsgesellschaften, Bezirke und BürgermeisterInnen. Doch was uns als lokales Problem erscheint, hat globale Ursachen.

Von der Immobilienblase zum Betongold

Die als „Finanzkrise“ verharmloste Depressionsphase der Weltwirtschaft hatte ihre Anfänge in Immobilienblasen in den USA und Spanien. Faule Kredite platzten, Banken brachen zusammen, aus dem Traum vom Eigenheim wurde für viele ein Alptraum von Schulden und Obdachlosigkeit. Die spekulativ hochgetriebenen Preise fielen und viele konnten ihre Hypotheken nicht mehr bedienen.  Auf diesem Höhepunkt der Krise ging die Verdrängung erst richtig los: Die Logik des Eigentums führte zu unzähligen Zwangsräumungen, während die Gläubiger die Häuser spekulativ leerstehen ließen. In der verqueren Welt des Finanzmarktkapitalismus existiert trotz Überschuss an Wohnungen massenhafte Obdachlosigkeit.

Doch die Lösung war nicht besser als die Krise: InvestorInnen zogen ihr Kapital aus Südeuropa ab und entdeckten den vermeintlich unterbewerteten deutschen Immobilienmarkt als sichere Anlagemöglichkeit. Während die Niedrigzinspolitik der EZB klassische Anlageformen wie Tagesgeldkonten und Sparbriefe unattraktiv machte, versprach der deutsche Immobilienmarkt hohe Renditen durch Mietsteigerungen und Schutz vor Inflation und Kapitalvernichtung Die Flucht ins „Betongold“ und die Aussicht auf sichere Renditen ließen die Preise für Immobilien in die Höhe schnellen – zwischen 2007 und 2013 stiegen die Preise für Eigentumswohnungen in Berlin um 73%.  Wer konnte, kaufte seine Wohnung selbst – die Abstiegsangst derjenigen, die noch kreditwürdig waren, verschärfte die Preisspirale.
Die massiven Wellen von Verdrängung & Aufwertung werden also nicht von Hipstern und Studis angestoßen – sie gehen aufs Konto des globalen Finanzmarktkapitalismus. Neoliberale Trends wie die Privatisierung öffentlicher Wohnungen, Neubaustopps und das Ende von Mietpreiskontrollen schufen Knappheit und entfesselten den Wohnungsmarkt.  Frei von allen Fesseln zeigte das Kapital dann, was es kann: Preisbildung durch Angebot und Nachfrage. Wer Miete, gestiegene Nebenkosten und Sanierungsumlagen nicht mehr tragen kann, zieht aus und häufig an den Stadtrand.

Die EZB und deine Miete

Die globale Krise und die Wohnungskrise in deiner Stadt sind zwei Seiten derselben Medaille. Die Finanzkrise ist keine Schuldenkrise irgendwelcher Griechen, sondern Ausdruck der Struktur des Finanzkapitalismus: Unsere Mieten sind die Profite des Immobilien- und Finanzkapitals.
Insbesondere bei den großen Börsennotierten Wohnungsunternehmen sind letztere kaum noch zu unterscheiden – aber auch das kleine Kapital flüchtet sich ins Betongold. Was beim Mietezahlen passiert ist nichts anderes als die Umverteilung von Arbeitseinkommen in die Grundrente des Vermieters und im zweiten Schritt wiederum in die Profite von dessen Banken oder Anteilseignern.

Anstatt der Verknappung des Wohnungsmarktes durch sozialen Wohnungsbau entgegenzuwirken, wird die „schwarze Null“ beschworen. In der Dauerkrise dominiert die „Austerität“, also das „Sparen, Sparen, Sparen“ von Staaten, Ländern und Kommunen. In dieser Zwangsjacke des Sparens sind jedoch alle Möglichkeiten verbaut, durch öffentlichen Wohnungsbau das Angebot zu erhöhen und die Mieten zu senken. Deine Miete wird also auch in Frankfurt erhöht, ganz egal ob Du in Berlin, Münster oder in Sevilla lebst.

Den Normalbetrieb unterbrechen

Wer sich für ein Recht auf Stadt einsetzt, in MieterInnengruppen, Kiezinis und Nachbarschaftstreffen unterwegs ist, sich gegen steigende Mieten, aber auch gegen Videoüberwachung, Security und Privatisierung öffentlicher Räume einsetzt, kann die Augen nicht verschließen vor den globalen Kreisläufen des Kapitals. Auch der Sicherheitswahn in unseren Städten ist nichts anderes als Anlagensicherung, Teil einer auf Profit kalkulierten Aufwertung von Häusern, Straßen und Städten. Das Verschwinden von Brachen und Frei-Räumen nichts anderes als die Durchsetzung der bestmöglichen Verwertung des investierten Geldes.
Jeder lokale Kampf gegen diese Logik der Verwertung ist zu begrüßen, jede blockierte Zwangsräumung ist ein Gewinn, jede verhinderte Privatisierung stärkt das Bewußtsein, dass Wohnen ein Grundbedürfnis ist und keine Kapitalanlage. Dennoch fehlt den Kämpfen für das Recht auf Stadt oft die überregionale Vernetzung, die Vielfalt lokaler Gegner lädt dazu ein, sich in lokalen Abwehrkämpfen zu verzetteln.
Es ist an der Zeit, die Legitimität dieses Kapitalismus grundsätzlich anzugreifen. Wenn wir zeigen wollen, dass unsere Städte und Nachbarschaften keine Spekulationsobjekte, sind, dann müssen wir über den Tellerrand hinausgehen und ein Zeichen gegen die Normalität von Wohnraum als Ware, von Privatisierung & schlankem Staat setzen. Die antikapitalistischen Blockupy-Proteste am 18.3. bieten Gelegenheit, solch ein Zeichen zu setzen. Es geht dort nicht nur um Griechenland, Austerität, Eurozone, Memoranden und Fremdwörter. Es geht ganz konkret  um unsere Lebenswirklichkeiten und lokalen Kämpfe. Wenn in Europa und der Welt Alternativen zum Finanzmarktkapitalismus wieder denkbar werden, dann stärkt das auch den Kampf um unsere Stadt.

Vergesellschaftung statt Verwertung

Das unwidersprochen hingenommene Wort von den „systemrelevanten“ Banken zeigt, wie stark der Neoliberalismus schon vorgedrungen ist. Systemrelevant sind Grundbedürfnisse, und das Recht auf Zinseinnahmen gehört nicht dazu. Unser Gegenbegriff zur Verwertung muss Vergesellschaftung heißen: Die Abschaffung des Immobilienmarktes und seine Ersetzung durch ein System von Genossenschaften, Kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und kollektiven Wohnprojekten. Erhöhte Grundsteuern, Vermögenssteuer, Mietobergrenzen, das Verbot von spekulativem Leerstand und auch Enteignungen müssen die Profite mit Wohnraum begrenzen und eine  Umverteilung von Wohn-Eigentum in die öffentliche Hand sicherstellen. Unter dem Stichwort „Rekommunalisierung“ werden diese Alternativen bereits diskutiert. Mit der dem „Roten Wien“, wo eine sozialdemokratische Kommune einen stadteigenen Wohnungsbestand von 60% des Wohnungsmarktes aufbaute, gibt es historische Vorbilder. Doch was in den 1920ern noch reale Reform war, gilt heute vielen schon als Schreckgespenst des Kommunismus.

Diese Armut des Gedankens ist ein Grund mehr, Denkblockaden zu durchbrechen und am 18. März nach Frankfurt zu fahren! Blockupy ist mehr als Farbkleckser an einer Glasfassade, Blockupy ist ein Zeichen, dass es auch anders geht. Dass Wohnraum keine Ware ist, und die Warenwelt nicht das Ende aller Dinge.

link zur Website

 

Soziale Bewegungen in Kolumbien

Datum: Dienstag, den 11. November 2014, um 19 Uhr:
mit 
den Referentinnen Yolima und Luzmila, Sprecher/innen des Congreso de los Pueblos aus Kolumbien
Veranstaltungsort: EineWeltHaus München,
Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Einlass: 18.45 Uhr

Während Regierung und FARC einen Waffenstillstand verhandeln, den sie Frieden nennen, geht der Krieg um Bodenschätze und Kokain auf dem Land ununterbrochen weiter. Die Städte leiden unter sozialer Ausgrenzung, Armut und Flüchtlingsproblematik.
Paramilitärs tyrannisieren die Bevölkerung, teils in eigenem Interesse, teils unter Befehl der Militärs. Die politische Opposition – von den Student/innen, die eine öffentliche Bibliothek und das Ballett erhalten wollen bis zu Gewerkschaftler/innen und Bauernvertreter/innen – wird alltäglich bedroht, entführt und ermordet.
2008 gründeten verschiedene Basisorganisationen den Congreso de los Pueblos, eine landesweite Vernetzung linker Gruppen mit bis zu 30.000 Mitgliedern, um sich zu schützen und eine gemeinsame Politik zu entwickeln. Viele Gruppen befürchten, eine mögliche Einigung zwischen Regierung und FARC und anschließende Waffenabgabe der Guerilla könne in den umkämpften Regionen Militär und Paramilitärs wieder stärker werden lassen. Um Frieden zu schaffen sei aber laut Aktivist/innen zuerst soziale Gerechtigkeit notwendig.

Die Referentinnen Yolima und Luzmila sind Sprecher/innen des Congreso de los Pueblos.

Yolima ist Mitglied einer Recht auf Stadt Gruppe in Medellin und wird über die Kämpfe im urbanen Raum berichten.

Luzmila ist aktiv in Projekten gegen Minen und in der Bäuer/innen-Organisation CNA. Sie wird vom Widerstand gegen multinationale Konzerne, von Kriegsopfern, von Konflikten zwischen Guerilla und (Para-)Militärs und der Debatte um Kokaanbau berichten.

Wir möchten im Anschluss unsere eigene Position zu dem Konflikt diskutieren und die Frage nach internationaler Solidarität und Unterstützung stellen. Dazu werden wir die Arbeit des REDHER vorstellen, einem internationalistischen Netzwerk, das Menschenrechtsarbeit in Kolumbien organisiert, die Lage der Aktivist/innen dokumentiert und vor Ort mit den Gruppen gemeinsam politisch aktiv ist.

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Veranstaltet von:

Interventionistische Linke München

Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK)

Münchner AK Menschenrechte in Kolumbien

Öku-Büro München

Veranstaltung gefördert von Engagement Global aus Mitteln des BMZ

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Asylpolitische Sturheit beenden! Demonstration am 4. Nov in München

Flüchtlingen in Bayern ein menschenwürdiges Leben ermöglichen! Lagerpflicht abschaffen!


Demonstration in München
Dienstag, 04.11.2014 – 18 Uhr
Auftakt: Bayerisches Innenministerium, nahe Odeonsplatz

Bei der Unterbringung von Flüchtlingen in Bayern herrscht derzeit das schiere Chaos. Die Erstaufnahmeeinrichtungen platzen aus allen Nähten, die Zustände für neu ankommende Flüchtlinge sind unzumutbar. In Nürnberg fegte kürzlich ein Sturm ein Notzelt weg, in München mussten Flüchtlinge zeitweise unter freiem Himmel übernachten. Gesundheitschecks lassen wochenlang auf sich warten, Flüchtlinge werden nur notdürftig versorgt.

Ebenso wenig funktioniert die Anschlussunterbringung in der Fläche Bayerns. Teilweise werden den Kommunen von heute auf morgen Flüchtlinge zugewiesen. Ohne auf minimale Standards zu achten werden überall in Bayern neue Flüchtlingslager und dezentrale Unterkünfte eröffnet, eine adäquate Infrastruktur und Betreuung ist keineswegs gewährleistet.

Das Bayerische Rote Kreuz bezeichnete die Situation zuletzt als „humanitäre Katastrophe“, Münchens Oberbürgermeister wirft der bayerischen Staatsregierung politisches Versagen und absolute Hilflosigkeit vor. Die Staatsregierung hat keinerlei Vorsorge getroffen, dabei war der Anstieg der Flüchtlingszahlen absehbar. Denn vor Europas Haustür herrschen Kriege und Krisen, die Menschen dazu zwingen, Schutz und Perspektive zu suchen.

Trotzdem wurden keine zusätzlichen Kapazitäten in den Erstaufnahmeeinrichtungen geschaffen, die Anschlussunterbringung sieht weiterhin ein starres, unflexibles Lagersystem vor. Die Politik zeigt sich vollkommen überfordert, 35.000 Flüchtlinge in diesem Jahr in einem reichen Bundesland mit 12,5 Millionen EinwohnerInnen unterzubringen. Seit Monaten arbeiten die Ministerien nur noch im „Not-Modus“ und laufen den Ereignissen hinterher. Innenminister Herrmann packt derweil rechte Parolen aus, schiebt die Schuld auf angeblichen „Asylmissbrauch“ und wettert, geduldete Flüchtlinge bräuchten „keine neue Wohnung, sondern eine Fahrkarte ins Heimatland“. Damit bedient er sich rechter Parolen, wie sie auch die NPD-nahe BIA schon seit Monaten in München verbreitet.

Statt weiter den hausgemachten Notstand zu verwalten und Flüchtlinge zu Sündenböcken des Versagens der Staatsregierung zu machen, muss endlich gehandelt werden! Die Staatsregierung muss ihr Versagen eingestehen, den „Not-Modus“ beenden und eine zielführende und vorausschauende Unterbringungspolitik auf den Weg bringen. Flüchtlinge dürfen nicht weiter unter der politischen Sturheit der CSU leiden!

Bayern leistet sich weiterhin das rigideste Lagersystem in Deutschland. Im bayerischen Aufnahmegesetz ist verankert, dass Flüchtlinge während des Asylverfahrens und abgelehnte AsylbewerberInnen noch mindestens vier weitere Jahre in Flüchtlingslagern leben müssen – Ausnahmen ermöglichen, dass Flüchtlinge dort sogar zehn, fünfzehn Jahre lang ihr Dasein fristen müssen. Viele Flüchtlinge wollen und könnten längst bei Verwandten, FreundInnen, in Privatwohnungen oder WGs wohnen.

Die Abschaffung der Lagerpflicht würde nicht nur vielen Flüchtlingen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen, es würden auch dringend benötigte Plätze für eine vorübergehende Unterbringung neu Ankommender frei. Turnhallen, Zeltstädte und andere absurde Notunterkünfte wären dann gar nicht mehr nötig. Das hat sogar Sozialministerin Müller begriffen, die sich für eine Lockerung der Lagerpflicht ausgesprochen hatte – um dann beim Gegenwind der Hardliner in der CSU sofort wieder umzukippen. Denn deren Ziele sind noch immer Abwehr und Abschottung statt eines effektiven Flüchtlingsschutzes. Doch auch die Staatsregierung kann sich der Realität nicht mehr verweigern und muss endlich ihre Politik à la ‘Abschreckung durch Unterbringung’ aufgeben.

Die Lagerpflicht muss umgehend abgeschafft werden! Flüchtlinge müssen das Recht bekommen, in Privatwohnungen leben zu dürfen!

Notunterkünfte wie Zelte, Möbelhäuser, Panzerhallen und andere marode Lager müssen dringend wieder geschlossen werden! Neu ankommende Flüchtlinge müssen menschenwürdig untergebracht werden!

Ministerpräsident Seehofer, Innenminister Herrmann und Sozialministerin Müller müssen ihren asylpolitischen Irrsinn sofort beenden! Flüchtlinge müssen in Bayern Schutz und Perspektive finden! Ihnen muss ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden!

Initiiert von: Bayerischer Flüchtlingsrat, Karawane München, Münchner Flüchtlingsrat

Bitte unterstützt unseren Aufruf! Wenn Eure Organisation / Gruppe den Aufruf zeichnet, wird dies im Internet, auf der Pressemitteilung und auf den Flugblättern, die während der Demo verteilt werden, veröffentlicht. Bitte verbreitet diesen Aufruf weiter

Zur Unterzeichnung sendet zeitnah eine E-Mail mit dem Namen Eurer Initiative an: kontakt@karawane-muenchen.org

Kegelhofmühle Pressemitteilung vom 20.7. der Schnecken von el Caracol.

Pressemitteilung vom 20.7. der Schnecken von el Caracol.
Für einen heißen stadtpoltischen Sommer in München!

Im Viertel Angekommen!
Symbolische Besetzung der leer stehenden Kegelhofmühle stößt auf breites Wohlwollen der Nachbarschaft / Stadt nimmt Gesprächsangebot nicht an

Seit Freitagnachmittag haben wir, die Wohnprojektgruppe „El Caracol“, einen runden Tisch im verlassenen Kegelhof in der Münchner Au installiert. Mit Kaffee & Kuchen, auf Biergarnituren und in lockerer Atmosphäre wurde öffentlich über städtischen Leerstand und mögliche alternative Nutzungskonzepte diskutiert. Eingeladen waren sowohl Anwohnerinnen und Anwohner als auch politische Entscheidungsträgerinnen und -träger der Stadt. Letztere nahmen das Gesprächsangebot nicht an, von der Nachbarschaft wurde die Aktion dagegen positiv aufgenommen und begrüßt.

Passantinnen und Passanten suchten das Gespräch und beteiligten sich rasch an spontanen Diskussionen. Auf Plakaten konnten Kritik und eigene Anregungen für die Nutzung eingebracht werden. Häufig wurde bei den Diskussionen die bestehenden Pläne zur Nutzung des Kegelhofs seitens der GWG heftig kritisiert. Die städtische Wohnbaugesellschaft möchte das historische Gebäude teilweise abreißen und an dessen Stelle frei finanzierte und somit teure Wohnungen sowie Büros für die eigene Verwaltung errichten. Besonders die geplanten Büros stoßen auf großes Unverständnis, weil es daran in München nun wirklich keinen Mangel gibt und sie zudem, in einem solch idyllischem Wohngebiet einfach nichts zu suchen haben. Verwunderlich ist zudem, dass die GWG die vom Bezirksausschuss dringend geforderte Errichtung einer Kindertagesstätte aufgrund der mangelnden Freifläche ablehnte. Das erscheint äußerst absurd, liegt doch direkt neben dem Gelände ein großzüger städtischer Spielplatz.

Für die zukünftige Nutzung des Kegelhofs wünschten sich die Anwohnerinnen und Anwohner neben bezahlbaren Wohnungen ein Kulturzentrum, einen Nachbarschaftstreff, ein Begegnungszentrum, Werkstätten sowie einen Skatepark.

Wir, die Wohnprojektgruppe „El Caracol“ , eine Gruppe von 25 Personen im Alter von 1 – 60 Jahren, bemühen uns seit Monaten um die Nutzung eines der leerstehenden Gebäude der Stadt um dort ein generationsübergreifendes, integratives und bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Während der Kommunalwahlen war uns von allen politischen Fraktionen dazu Wohlwollen und Unterstützung zugesagt worden. Davon spüren wir leider mittlerweile nicht mehr viel. Uns geht es dabei um keinerlei Extrawürste, sondern wir möchten dauerhaft unkommerzielle Freiräume schaffen und hiermit für ein lebenswertes Stadtklima sorgen. Die Aktion am Kegelhof verstehen wir als Auftakt. Mit vielfachen Aktionen zum ungenutzten städtischen Leerstand möchten wir die Stadtgesellschaft wach rütteln und die Stadt ermutigen progressive und alternative Wohnmodelle endlich ernst zu nehmen und zu fördern.

„Der große Zuspruch der Nachbarschaft hat uns gezeigt, dass viele MünchnerInnen unseren Einsatz für bezahlbaren Wohnraum und Freiräume begrüßen und wichtig finden“, kommentiert Claus Sasse von ‚El Caracol‘. „Leider hat die Stadt offenbar andere Prioritäten. Unser Gesprächsangebot wurde nicht angenommen, Vertreterinnen von Politik und Behörden ließen sich nicht blicken. Wir werden weitermachen, bis die Stadt endlich einlenkt und unser Projekt für ein lebenswerteres München unterstützt!“

http://www.elcaracol.info/de/

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Cтачка! Streik! Kämpfe gegen Wohnungslosigkeit in Köln

Diskussionsveranstaltung am Freitag, 11. Juli 2014 um 19 Uhr im Eine-Welt-Haus

Am letzten Abend der Veranstaltungsreihe „Cтачка! Streik!“ werden Aktivist_innen der Initiative „Wohnraum für alle“ aus Köln von ihren Kämpfen gegen Wohnungslosigkeit berichten. Dort haben Deutsche und Bulgar_innen gemeinsam gegen Obdachlosigkeit und Ausgrenzung protestiert, u.a. mit einer Rathhaubesetzung. Diesen September laden sie erneut zur sozialen Kamnpfbaustelle ein.

Zur Veranstaltungsreihe Cтачка! Streik! Rathausbesetzung in Köln, Streik in der Papenburger Werft, Besetzungen der Berliner Eisfabrik-Bewohner_innen. An verschiedenen Orten regt sich Widerstand von bulgarischen und rumänischen Migrant_innen gegen prekäre Lebensumstände. Die Veranstaltungsreihe „Cтачка“ (Stachka, dt. Streik) versucht in drei Abendveranstaltungen verschiedene Protestorte und -formen zusammenzubringen und einen gemeinsamen Horizont auszuloten.

Cтачка! Streik! Kämpfe gegen Wohnungslosigkeit in Köln am 11.07.2014 um 19.00 Uhr im EINE WELT HAUS Schwanthalerstr.80, 80336 München für Essen und Getränke wird gesorgt

wohnraumfueralle.noblogs.org

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